Seit gut einem Jahr sind viele von uns im Homeoffice. Während vor der Corona-Pandemie nur circa vier Prozent der Beschäftigten in Deutschland im Homeoffice arbeiteten, wurden es mit Beginn der Pandemie schlagartig mehr. Unternehmen mussten handeln und viele von uns wechselten von ihrem normalen Büroalltag zum Arbeiten von zuhause. Zu Beginn des Jahres waren dann bereits ungefähr ein Viertel aller Beschäftigten in Deutschland im Homeoffice.1
Was haben wir in diesem vergangenen Jahr gelernt? Wie können wir das meiste aus der Arbeit von zuhause herausholen und welche Herausforderungen beschäftigen uns auch heute noch? All das klären wir jetzt.
5 Learnings aus einem Jahr Homeoffice
Ohne Moos nix los.
Es gibt wohl kaum etwas Nervigeres als eine schlechte Internetverbindung während Online-Meetings oder langen Ladezeiten beim Öffnen von digitalen Dokumenten. Denn damit wird das Arbeiten von zuhause zu einer echten Zerreißprobe für die Nerven. Gerade wenn der/die Partner/in und Kinder ebenfalls zuhause arbeiten oder lernen, kann es mit der Verbindung gerne mal knapp werden. Deshalb lohnt es sich, den Tarif beim Internetanbieter um ein paar Megabit aufzustocken und damit ein reibungsloses Arbeiten und ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.
Where the magic happens.
Oft unterschätzen wir den Einfluss der Umgebung auf unsere Stimmung und Motivation. Während ein gut organisierter Arbeitsplatz motiviert, kann eine unstrukturierte Umgebung das Arbeiten geradezu unmöglich machen. Deshalb ist es sinnvoll, auch zuhause in einen einladenden, organisierten Arbeitsplatz zu investieren.
Das sind einige wichtige Punkte bei der Einrichtung des eigenen Arbeitsplatzes:
- Schreibtisch, wenn möglich vom restlichen Wohnraum abtrennen.
Ideal ist hier ein eigener Raum. Wenn das nicht möglich ist, können z.B. Regale oder Pflanzen eine gewisse Abgrenzung ermöglichen. - Ergonomische und konzentrationsfördernde Gestaltung des Arbeitsplatzes. Beispielsweise durch höhenverstellbare Laptophalter, die eine aufrechte Oberkörperhaltung sowie das Arbeiten im Stehen ermöglichen und durch einen bequemen Schreibtischstuhl.
- Zusätzliche Monitore einsetzen. Das Mehr an digitalem Arbeitsplatz erleichtert alle Arbeitsschritte, bei denen mehrere Dokumente oder mehrere Systeme benötigt werden.
Man lernt nie aus.
Struktur schaffen.
Der soziale Aspekt.
Herausforderungen beim Arbeiten von zuhause
Unterlagen im Homeoffice.
- Geräte sowie Dateien müssen mit sicheren Passwörtern versehen werden, sodass kein Dritter Zugriff auf sensible Daten hat.
- Der Bildschirm darf nicht von anderen einsehbar sein und muss bei Verlassen des Arbeitsplatzes mit einer Sperre versehen werden.
- Wichtige Dokumente dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern müssen gesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt im Büro fachgerecht vernichtet werden.
Stress und Ablenkung durch Kinderbetreuung.
Arbeiten und Kinderbetreuung – das ist schon nacheinander eine Herausforderung. Wenn dies dann noch gleichzeitig stattfinden soll, führt das oft zu Stress. Am besten wäre natürlich, wenn Schulen, Kindergärten und Kitas bald wieder öffnen und geöffnet bleiben. Allerdings haben wir im vergangenen Jahr lernen müssen, dass das Corona-Geschehen unvorhersehbar ist und wir uns darauf nicht verlassen sollten. Einen festen Zeitplan zu erstellen, in dem man sowohl Arbeit als auch Kinder und Familie vereinen kann ist hier das A und O. Weitere Tipps, wie man mit dieser Doppelbelastung umgehen kann, findest du hier.
Führung aus dem Homeoffice.
Für Führungskräfte zählen Mitarbeitergespräche, Kündigungen und die Einstellung neuer MitarbeiterInnen zum Tagesgeschäft. Jedoch stehen auch für etwas ernstere Mitarbeitergespräche oder schwierige Kündigungsgespräche oft nur die unpersönlicheren Online-Konferenz zur Verfügung. Das macht diese Gespräche noch unangenehmer. Und wie integriert man neue MitarbeiterInnen auf fachlicher, organisatorischer und sozialer Ebene in ein Team, das sich nur über Kamera sieht? In entsprechenden Seminaren werden Führungskräfte auf diese Probleme vorbereitet, z.B. von der Haufe-Akademie (unbeauftragte Werbung).
Das Arbeiten aus dem Homeoffice stellt uns vor viele Herausforderungen. Wir haben gelernt mit einigen umzugehen, andere bleiben problematisch.
Dabei sollten wir uns aber jederzeit bewusst sein, dass die aktuelle Lage – auch wenn sie schon über ein Jahr andauert – eine Ausnahmesituation ist. Nicht nur das Arbeiten aus dem Homeoffice, sondern auch die fehlenden sozialen Kontakte, der ausbleibende Urlaub und die ständige Sorge gehen nicht spurlos an uns vorbei. Deshalb können wir nicht erwarten, durchgängig auf dem gleichen Leistungsniveau weiter zu funktionieren. Wichtig ist und bleibt eine wohlwollende, gutmütige Haltung sich selbst und anderen gegenüber. So schaffen wir auch die letzten Monate in der Corona-Pandemie. 💪
1 Hans Böckler Stiftung (2021). Erhebungszeitraum: April 2020, Juni 2020, November 2020. Januar 2021.
2 Uni Konstanz (2020). Erhebungszeitraum: März 2020 bis Oktober 2020.